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Was bedeutet FIFO?

FIFO steht für First In First Out, was übersetzt ungefähr bedeutet: "was zuerst rein kam, geht als erstes". Das Prinzip ist nur dann relevant, wenn die gleiche Sache (eine Aktie zum Beispiel) zur unterschiedlichen Zeiten und Preisen gekauft wurde und wieder etappenweise verkauft  wird.

Beispiel Sie kaufen Aktien in zwei Etappen:

Aktion FIFO-Sicht Trading-Sicht

Kauf 100 Aktien à 50 USD = -5000 USD

100 Aktien à 50 USD 100 Aktien à 50 USD

Kauf 100 Aktien à 40 USD = -4000 USD

100 Aktien Kaufpreis 50 USD

und

100 Aktien Kaufpreis 40 USD

(Jeder Trade wird separat betrachtet)

200 Aktien à 45 USD (Durchschnittspreis)

Der Gesamtbestand sind nun 200 Aktien mit einem durchschnittlichen Kaufpreis von 45 USD.

Nun verkaufen Sie ein Aktienpaket zum Preis von 48 USD also 3 USD über dem durchschnittlichen Kaufpreis. Machen Sie Gewinn? Jein! Aus Tradersicht stellen die 3 USD über dem Durchschnittspreis ein Gewinn dar. Aus FIFO-Sicht - und so sieht es später auch das Finanzamt - werden aber die teureren Aktien verkauft, die als erstes gekauft wurden, und es ergibt sich ein Verlust.

Aktion FIFO-Sicht Trading-Sicht
Verkauf 100 Aktien à 48 USD = +4800 USD

Erstes Aktienpaket mit 50 USD Einzelkaufpreis wird verkauft, also -5000 USD + 4800 USD = -200 USD (Verlust wird realisiert).

100 Aktien à 40 USD bleiben im Depot

100 beliebige Aktien zum durchschnittlichen Kaufpreis von 45 USD werden verkauft, also -4500 USD + 4800 USD = +300 USD (Gewinn wird realisiert).

100 Aktien à 45 USD bleiben im Depot.

Verkauf 100 Aktien à 48 USD = +4800 USD

Zweites Aktienpaket wird verkauft, also -4000 USD + 4800 USD = +800 USD (Gewinn wird realisiert).

Es verbleiben keine Aktien mehr, -200 + 800 USD = 600 USD Gewinn.

Die restlichen 100 Aktien zum durchschnittlichen Kaufpreis von 45 USD werden verkauft, also -4500 USD + 4800 USD = +300 USD (Gewinn wird realisiert).

Es verbleiben keine Aktien mehr, 300 + 300 USD = 600 USD Gewinn.

Zum Schluss verbleibt in beiden Fällen der gleiche Gewinn, aber zwischendurch sieht es anders. Für die steuerliche Betrachtung  eines privaten Traders gilt die FIFO-Methode. Fällt der zweite Verkauf ins nächste Jahr, gibt es im ersten Jahr einen Verlust und erst im zweiten Jahr kommt dann der vollständige Gewinn in die Steuer.